"»Kontinuität im Wandel« - so ließe sich die künstlerische Arbeit des seit langem bei Einbeck lebenden und arbeitenden Konrad Mätzig knapp umreißen, und diese Konsequenz in seiner Arbeitsweise reicht mittlerweile vier Jahrzehnte zurück. Metamorphosen - das bedeutet: Alles ist im Fluss, alles verändert sich in Form und Bedeutung, alles strebt zum Leben und Wachsen und fügt sich damit dem Kreislauf des Natürlichen. Konrad Mätzig ist in seiner künstlerischen Arbeit dieser Tatsache immer wieder tastend und forschend nachgegangen und er bleibt seinem zentralen Thema verbunden durch die Zeit seiner eigenen - menschlichen wie künstlerischen - Existenz."

Dr. Jens Uwe Brinkmann, Städtisches Museum Göttingen
Metamorphose
Konrad Mätzig
Bilder - Skulpturen - Zeichnungen
"Die gefährdete Existenz, seine und die menschliche überhaupt, stellt Mätzig fast seit Beginn seiner künstlerischen Arbeit mit den materialen Mitteln eines Waldläufers und Sammlers dar. Er symbolisiert auch in Jahrzehnte überspannenden Stücken die gefährdete Existenz, als seien dies Rettungsaktionen, etwa, wenn er ein nächtliches blaues Bild, das „Alte Land“ oder die „Genesis“, alle von 1963, heute mit einem  usätzlichen, spitz abwehrenden Zaun aus Astwerk umgibt. Doch aus denselben kleinen Palisaden ist er andererseits auch bereit, einen wunderschön Rad schlagenden Pfau zu machen. Konrad Mätzig zieht die Mythen und Symbole in seinen Kunstwerken aus den Fundstücken der Natur ebenso wie aus den abgelegten Gegenständen, die er in der Umgebung findet. Und wie selbstverständlich, manchmal nur mit einer kleinen Nachhilfe durch den Künstler versehen, stehen und liegen vor uns die Metamorphosen, die uns erzählen, wie aus Holzstücken Fleisch werden kann, aus der Astgabel die weibliche Scham oder aus Krähenfüßen und Jutestückchen Herbstlaub. Manchmal gehört noch etwas Holzleim dazu und fast immer das Auge für einen Rest Farbe, der schon da war oder noch fehlte."

Ludwig Zerull, Kulturkritiker Hannover
Verlorenes Paradies (1964-2010)
Genesis (1963-2010)
Hercules und Artäuse (1965-2012)
Strand des Fleisches 1967
Strand des Fleisches 1973
Strand des Fleisches 1988